Von Rincón de la Victoria aus gelangt man durch Benagalbón nach etwa
neun Kilometern nach Moclinejo, der ersten Station des Ausflugs. Bereits
kurz nach der Schnellstraßenausfahrt weisen in Rincón Schilder auf die
Ruta de la Pasa hin. An dem mittelalterlichen Torbogen am Ortseingang
von Moclinejo stellt man das Auto ab und unternimmt den Rundgang durch
das Dorf zu Fuß. Man erlebt ein typisches andalusisches Dorf mit engen
Gassen und weißen Häusern. Gemütlich sieht es aus auf der Plaza de
España, dem zentralen Platz des Dorfes, wo sich das Rathaus befindet und
wo man in einer Kneipe im Freien unter Zitronenbäumen sitzen kann.
Sehenswert ist die unweit von dem Platz entfernte Iglesia Nuestra Señora
de Gracia, die im 16. und 17. Jahrhundert gebaut wurde und die einen
Beichtstuhl mit arabischen Bögen besitzt.
Auf dem Weg nach Almáchar sieht man bereits die ersten Paseros auf den Südseiten der Hänge, und
gleich hinter dem Ortseingang Almáchar befindet sich eine
landwirtschaftliche Genossenschaft, in der Rosinen verkauft werden. In
Almáchar lohnt es sich, das dortige Rosinenmuseum (Museo de la Pasa) zu
besuchen, in dem alte Werkzeuge rund um die Rosinenproduktion
ausgestellt sind. Das Museum hat keine festen Öffnungszeiten. Wer es
sehen will, geht ins Rathaus (werktags von 9 bis 15 Uhr geöffnet) und
bekommt dann von einem der dortigen Angestellten das Museum gezeigt.
Einen längeren Aufenthalt wert ist El Borge. Hier gibt es ein ähnliches
Museum wie in Almáchar, das mit einem Biergarten kombiniert ist. Das
Museum liegt im Süden des Dorfes und nennt sich „El Sarmiento“. Im
Freien unter Zitronenbäumen sitzend kann man dort Werkzeuge rund um den
Weinbau betrachten. Interessant ist das Museo del Bandolero in der Calle
Peseta. In dem in ein Restaurant integrierten Museum sind Schautafeln
zum Leben des „Bizco del Borge“ ausgestellt, eines Straßenräubers aus
dem 19. Jahrhundert, der in dem Gebäude des heutigen Museums geboren
sein soll, sowie Waffen der Bandoleros aus jener Zeit. Auf der Plaza de
la Constitución, auf der sich auch das Rathaus befindet, kann die Kirche
„Iglesia Nuestra Señora del Rosario“ aus dem 16. Jahrhundert besichtigt
werden. Einzigartig in der Axarquía ist der Vogelpark von El Borge. Um
einen Kinderspielplatz herum befinden sich Gehege mit chinesischen
Wildenten, Rebhühnern, Enten und Schwänen. Sogar drei Strauße sind in
dem kleinen Park untergebracht. Ein geeigneter Zeitpunkt für einen
Besuch von El Borge ist in diesem Jahr der 21. September, wenn das Dorf
seinen traditionellen Festtag „El Día de la Pasa“ (dt. Der Tag der
Rosine) begeht.
An El Borge vorbei geht es auf der Landstraße weiter
nach Cútar. Das Dorf liegt unterhalb der Straße und ist leicht zu
übersehen. Wenn die Straße nach einem etwa zwei Kilometer langen Anstieg
wieder abwärts führt, biegt man nach der zweiten Bushaltestelle links
ab. Links vor dem Dorfeingang befindet sich ein Brunnen aus der Zeit der
maurischen Besiedlung der Axarquía, der von Palmen umrahmt ist und bei
dem man eine kurze Pause einlegen kann. Im Dorf kann man sich die Kirche
anschauen, die im 16. Jahrhundert im Gotik- und Renaissance-Stil
errichtet wurde.
Weiter fährt man die Landstraße hinab nach
Benamargosa, wo man wieder links abbiegt. Nach etwa drei Kilometern geht
es links eine sieben Kilometer lange Serpentinenstraße hinauf nach Comares. Das Dorf, das zur Zeit der Mauren eine der wichtigsten
Verteidigungsanlagen der Gegend um Málaga war, ist wegen seiner weiten
Ausblicke auch bekannt als der „Balkon der Axarquía“. Bereits von der
Aussichtsplattform am Ortseingang bieten sich Blicke auf das Tal des Río
Benamargosa, auf den Stausee „La Viñuela“ und auf Torre del Mar. Die
Ortsbesichtigung kann man über die Ruta Musulmana (dt. Weg der Mauren)
antreten, einen Rundweg, der mit in die Straße eingelassenen
Marmorplatten markiert ist und der an allen Sehenswürdigkeiten des Dorfs
vorbeiführt. Dies sind unter anderem der Turm Torre de la Tahona und
die Reste der Wehrmauer, die zur maurischen Festung gehörten. Neben dem
Turm findet man den Friedhof des Ortes, der im 17. und 18. Jahrhundert
angelegt wurde. Es empfiehlt sich, die Mittagspause in Comares
einzulegen, denn mehrere Restaurants bieten dort die Platos de Montes
(dt. Gerichte aus den Bergen) an, ein für die Axarquía typisches Gericht
mit verschiedenen Wurstsorten.
Von Comares nach Totalán geht es etwa
25 Kilometer durch die Berge. Zunächst fährt man die Serpentine wieder
ein Stück abwärts, dann nimmt man bei der ersten Abzweigung die Richtung
Colmenar und fährt bei allen weiteren Abzweigung immer geradeaus. Von
der Straße, die streckenweise einer Schotterpiste gleicht, bietet sich
eine unbeschreiblich schöne Aussicht. Der Blick reicht im Osten bis auf
Vélez-Málaga, geradeaus sieht man Rincón de la Victoria und im Westen
erkennt man bei guter Sicht den Hafen von Málaga und Torremolinos.
Kurz
bevor man das Dorf Olías erreicht, biegt man links nach Totalán ab. Das
Dorf macht einen gepflegten Eindruck, und ein Schild an der Mauer am
Ortseingang weist darauf hin, dass das Dorf einen Preis für die
Verschönerungsmaßnahmen erhalten hat. Schön anzusehen ist der Brunnen
gegenüber der Mauer, an dem man sich erfrischen kann, um dann, die
Abzweigung „La Cala“ nehmend, den Rückweg nach Rincón de la Victoria
anzutreten.