Alhama de Granada

Heisse Quellen,  und alte Innenstadt mit beeindruckender Geschichte

Tiefe Schluchten und warme Bäder - Die Stadt Alhama de Granada wurde bereits von den Römern und Arabern besiedelt (Nicolas Hock / CSN)

Reste römischer und arabischer Besiedlung, warme Quellen, an die ein Kurhotel angeschlossen ist, und malerische Aussichten auf die umliegenden Gebirgszüge und auf die Felsschluchten, durch die sich der Río Alhama schlängelt, machen den Reiz der Stadt Alhama de Granada aus. Abgesehen von den Gästen des Kurbades ist die kleine Stadt im Südwesten der Provinz Granada relativ unberührt geblieben von großen Touristenmassen. Wer hier als Fremder ankommt, den erwartet eine ruhige Kleinstadt, die mit ihren zahlreichen historischen Bauten, den Bädern und der bezaubernden Landschaft ein wohltuendes Kontrastprogramm zu den Touristenorten an der Küste bietet.Für die Fahrt mit dem Auto nach Alhama de Granada benötigt man von Málaga aus bei zügigem Tempo etwa eine Stunde. Zunächst nimmt man die Autobahn in Richtung Norden und verlässt diese bei Vélez-Málaga. An der Umgehungsstraße von Vélez-Málaga und kurz vor dem Stausee La Viñuela ist Alhama de Granada beziehungsweise Alhama ausgeschildert. Danach bleibt man knapp 50 Kilometer auf der gleichen Straße, auch wenn keine Schilder mehr auf den Ort hinweisen. Wenn man ein großes Tor an der Grenze zur Provinz Granada und dahinter den Ort Ventas de Zafarraya passiert hat, befindet man sich auf dem richtigen Weg. Am Ortseingang von Alhama de Granada angekommen, folgt man den Schildern in Richtung Zentrum. Einen kleinen, mit Bäumen bepflanzten Platz lässt man links liegen, fährt die Straße bergauf und nimmt die erste Abzweigung links. Man gelangt auf einen Platz, wo man rechts das Rathaus und geradeaus ein rosafarbenes Gebäude, die Burg der Stadt, erblickt.

Erste Anlaufstelle: Das Rathaus: Auf den Parkplätzen rechts hinter der Burg stellt man das Auto ab und holt sich im Rathaus Informationsbroschüren und einen Stadtplan ab. Wer nach der Autofahrt eine Erholung braucht, kann in einem der Straßencafés auf der Plaza de la Constitución in Sichtweite des Rathauses eine kleine Stärkung zu sich nehmen. Danach kann die Erkundungstour beginnen. Ehemalige arabische Festung: Von der Burg der Stadt gegenüber dem Rathaus, die im 19. Jahrhundert auf den Resten einer ehemaligen arabischen Festung errichtet wurde, können Fotos für das Familienalbum gemacht werden. Dann wendet man sich dem Karmeliterkloster (Iglesia Conventual Nuestra Señora del Carmen) zu, das sich rund hundert Meter links vom Rathaus befindet. Vor dem Kloster befindet sich eine Aussichtsplattform, von der man einen wunderschönen Ausblick auf die Schlucht und den Fluss Río de Alhama zu Füßen der Stadt und auf die Gebirgszüge der Sierra Tejada-Almijara im Süden hat. Das Kloster selbst ist ein sehenswerter Bau im Barock- und Renaissance-Stil. Zwischen 1555 und 1580 wurde das Kloster errichtet. Seit seiner Restauration in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts kann es wieder besichtigt werden, nachdem es mehr als fünfzig Jahre lang geschlossen war.

Gotische Kirche auf den Resten einer Moschee: Weiter führt der Rundweg durch die Stadt die anfangs eingeschlagene Straße bergab. Vor einem Turm, in dem im Mittelalter die Strafgerichte der Inquisition abgehalten wurden, von dem aber nur die Fassade besichtigt werden kann, biegt man links ab. Die nächste Abzweigung nimmt man rechts, und man gelangt auf die Plaza de los Presos. Dort befindet sich vor einem malerischen, mit Blumen verzierten Brunnen die Kirche Iglesia Mayor de Santa María de la Encarnación. Im ausgehenden 15. Jahrhundert auf den Resten einer einstigen Moschee im spätgotischen Stil gebaut, birgt die Kirche in ihrem Inneren eine interessante Sammlung von Gemälden, Skulpturen und Goldschmiedearbeiten.Von der Kirche aus nimmt man die dem Brunnen gegenüberliegende Straße Calle Vendederas. Von dort aus gelangt man, vorbei zwischen dem zukünftigen Tourismusbüro, in dem einst eine jüdische Synagoge untergebracht war, und dem ehemaligen Militärkrankenhaus aus dem 15. Jahrhundert, zur Kirche Iglesia de las Angustías, einem weiteren schönen Kirchenbau, über dessen Ursprung laut Stadtverwaltung allerdings wenig bekannt ist. Steile Felswände und grüne Wiesen wie in den Alpen: Ein Weg führt von der Kirche hinab ins Tal. Ein Spaziergang durch das Tal ist jedoch nur Menschen mit guter Konstitution zu empfehlen, denn danach muss der Steilhang, auf dem die Stadt liegt, wieder erklommen werden. Wem der Weg zu beschwerlich erscheint, folgt der Straße bergan zurück zum Rathaus. Unten im Tal fühlt man sich fast an die Gebirgslandschaft der Alpen erinnert. Auf beiden Seiten der Schlucht ragen schroffe Felswände in die Höhe, dazwischen fließt der Río de Alhama, der von grünen Wiesen gesäumt ist. Man kommt vorbei an verlassenen Bauernhöfen und einer ehemaligen Zuckerfabrik und nimmt den Weg auf der Höhe des Klosters Nuestra Señora del Carmen wieder bergauf zur Stadt.

Wunderbare Aussicht auf Schlucht und Berge: Wer nach der Wanderung so langsam Hunger verspürt, kann in einem der Restaurants um die Plaza de la Constitución einkehren oder im nur etwa zweihundert Meter vom Rathaus entfernten Restaurant La Seguiriya in der Calle Las Peñas, wo man von der Terrasse aus eine schöne Aussicht auf die umliegenden Berge hat.Wer noch eine Kirche sehen will, kann mit dem Auto von der Plaza de la Constitución zur etwa einen Kilometer entfernten Iglesia Conventual de la Inmaculada San Diego fahren. Von der Plaza aus geht es, die Burg im Rücken, durch die Straßen Arquillos, Agua und San Diego zur Kirche. Das Bauwerk stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist im Barock-Stil errichtet. Einst beherbergte es ein Franziskanerkloster, heute ist es bewohnt von den Ordensschwestern der heiligen Klara. In die heißen Quellen oder zum Stausee zum Baden: Als letzte Station bei der Besichtigung von Alhama de Granada empfiehlt sich ein Besuch des Kurbades mit seinen heißen Quellen, das etwa drei Kilometer außerhalb der Stadt liegt. Zunächst fährt man zu dem Verkehrsrondell in der Ortsmitte, an dem man bereits auf der Hinfahrt vorbeigekommen ist. Von dort aus folgt man den Verkehrsschildern in Richtung Granada. Schilder mit der Aufschrift „balneario" leiten zum Kurbad hin. Kurz vor dem Kurbad passiert man eine Brücke, die noch aus der Römerzeit stammt, dann ist man schon auf dem Gelände des Bades angekommen. Ein Kurhotel befindet sich dort mit Bädern innerhalb des Hotelbereichs und angegliedertem Freibad, in dem alle Arten von Heilbädern genommen werden können, die unter anderem Menschen mit Rheuma, Arthrose und Beschwerden der Atemwege Linderung ihrer Schmerzen verschaffen. Als Alternative zum Kurbad kann man den Tag mit einem Bad im etwa fünfzehn Kilometer südwestlich von Alhama de Granada gelegenen Stausee Pantano de los Bermejales ausklingen lassen.

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